PREISENTWICKLUNG

Historische Entwicklung der Kraftstoffpreise 
 

Die Kraftstoffpreise in Deutschland haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Schwankungen durchlaufen. Während sie in den 1990er Jahren noch vergleichsweise niedrig waren, sind die Preise seither – mit kurzen Unterbrechungen – kontinuierlich gestiegen.

Laut einer Analyse des ADAC lag der Preis für Superbenzin (E5) im Jahr 2000 bei rund 1,00 €/Liter. Bis 2012 stieg er auf über 1,60 €/Liter, bevor es zwischenzeitlich zu Rückgängen kam.

Ähnlich sieht es beim Dieselpreis aus:

•    2000: 0,80 €/Liter
•    2008: über 1,40 €/Liter (Rekordhoch durch Ölpreisanstieg)
•    2016: Rückgang auf ca. 1,00 €/Liter durch niedrige Rohölpreise
•    2022: Höchststand mit über 2,30 €/Liter durch Ukraine-Krieg und Energiekrise
 

Besonders auffällig war der Preisanstieg im Jahr 2022. Hier erreichten die Spritpreise historische Höchststände, bevor sie durch staatliche Eingriffe wie den Tankrabatt vorübergehend gesenkt wurden.

Langfristige Preisentwicklung von Benzin und Diesel (2000–2024) in € pro Liter

JahrSuperbenzin (E5)Diesel
20001,00 €0,80 €
20081,50 €1,40 €
20121,60 €1,45 €
20161,25 €1,00 €
20222,30 €2,10 €
2024ca. 1,80 €ca. 1,70 €
2025ca, 1,78 € (Jan. 2025)ca. 1,68 € (Jan. 2025)



Datenquelle:

Statista „Durchschnittlicher Preis für Diesel-Kraftstoff in Deutschland vom 7. Januar 2014 bis zum 25. Februar 2025“ 
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Statista „Durchschnittlicher Preis für einen Liter Superbenzin in Deutschland von Januar 2020 bis Januar 2025“
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ADAC „Spritpreis-Entwicklung: Benzin- und Dieselpreise seit 1950"
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Einflussfaktoren auf die Spritpreise
 

Die Preisentwicklung von Benzin und Diesel wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:


Rohölpreise

Der wichtigste Faktor für die Spritpreise ist der Preis für Rohöl. Dieser wird durch geopolitische Krisen, Fördermengen der OPEC und die weltweite Nachfrage beeinflusst.


Steuern und Abgaben

In Deutschland machen Steuern und Abgaben mehr als die Hälfte des Kraftstoffpreises aus. 
Dazu gehören:
 

  • Energiesteuer (früher Mineralölsteuer)

  • CO₂-Abgabe (seit 2021 gestaffelt eingeführt)

  • Mehrwertsteuer (19%)
     

Wechselkurse und Inflation

Da Rohöl in US-Dollar gehandelt wird, beeinflusst der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar die Kraftstoffpreise in Deutschland.


Angebot und Nachfrage
Zu Ferienzeiten oder in Krisenzeiten steigt die Nachfrage nach Kraftstoff, was zu Preissteigerungen führt.


Politische Entscheidungen und Umweltmaßnahmen
Maßnahmen wie die Einführung von CO₂-Zertifikaten oder Subventionen für alternative Antriebe beeinflussen langfristig den Kraftstoffpreis.

Aktuelle Preisentwicklung für Benzin und Diesel
 

Nach den Rekordpreisen von 2022 hat sich die Lage am Markt etwas entspannt. Laut Statista liegt der durchschnittliche Preis für: 

 

Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, da geopolitische Spannungen und steigende CO₂-Abgaben weiterhin Einfluss auf die Preisentwicklung haben.
 

Langfristiger Trend: Wohin entwickeln sich die Kraftstoffpreise?
 

Experten gehen davon aus, dass die Kraftstoffpreise in den kommenden Jahren weiter ansteigen könnten. Gründe dafür sind:

 

  • CO₂-Bepreisung: Die CO₂-Abgabe soll bis 2025 auf über 45 €/Tonne steigen, was sich direkt auf die Spritpreise auswirkt.

  • Förderung von Elektromobilität: Durch staatliche Subventionen könnte der Absatz von Verbrennern sinken, wodurch die Nachfrage nach Benzin und Diesel zurückgeht.

  • Rohölpreis-Entwicklung: Die globale Ölnachfrage bleibt hoch, insbesondere in Wachstumsmärkten wie China und Indien.


 
Während kurzfristige Schwankungen möglich sind, ist langfristig mit steigenden Spritpreisen zu rechnen.

Fazit: Entwicklung der Kraftstoffpreise im Überblick
 

  • Die Kraftstoffpreise sind seit den 2000er Jahren kontinuierlich gestiegen, mit Rekordwerten 2022.
  • Die wichtigsten Einflussfaktoren sind Rohölpreise, Steuern, CO₂-Abgaben und Wechselkurse.
  • Die aktuelle Preissituation liegt bei etwa 1,80 €/Liter für Benzin und 1,70 €/Liter für Diesel.
  • Langfristig sind weiter steigende Preise zu erwarten – vor allem durch höhere CO₂-Abgaben und politische Maßnahmen.
     

Tipp: Wer Spritkosten sparen will, sollte regelmäßig die Preise vergleichen und günstige Tankzeiten nutzen.